Cloud mit Bordmitteln nicht mehr beherrschbar

Stiebel Eltron ist ein Familienunternehmen mit über 100 Jahren Tradition, das heute hocheffiziente Produkte und Dienstleistungen für die Heizung, Kühlung, Lüftung und Warmwasserbereitung von Gebäuden anbietet.. Die IT-Infrastruktur hatte mehrere Evolutionsstufen durchlaufen: vom eigenen Rechenzentrum über Outsourcing und Private Cloud bis hin zum Einstieg in Microsoft 365. Doch mit zunehmender Cloud-Nutzung stieg auch die Komplexität.

„Wir waren schon früh in der Cloud unterwegs, aber je mehr Services wir aktiviert haben, desto klarer wurde: Ohne Standardisierung und Governance wird das nicht mehr beherrschbar“, sagt Sebastian Schoppe, Leiter IT Organisation. Mit begrenzten Ressourcen wurde es zunehmend schwierig, die Anforderungen von Sicherheit, Effizienz und globalem Wachstum zugleich abzudecken.

Gesucht war eine Lösung, die Best Practices liefert, gleichzeitig aber Spielraum für unternehmensspezifische Besonderheiten lässt. glueckkanja überzeugte Stiebel Eltron mit einem 100 % Microsoft-Ansatz, dem Blueprint-Framework und klarer Umsetzungskompetenz.

Von der Standardisierung der Clients zum Fundament in Azure

Der erste Schritt war der Global Client – Stiebel Eltrons weltweiter Standard Arbeitsplatz auf Basis von Intune und Autopilot, ergänzt durch RealmJoin als Intune Companion für Softwarepaketierung, Updates und einen zentralen Software-Store. Neben Standardsoftware wurden auch zahlreiche spezifische Stiebel-Anwendungen paketiert, sodass der Global Client allen Fachbereichen sofort die benötigten Werkzeuge bereitstellt.

Als Pilot wählte Stiebel Eltron bewusst den eigenen Kundendienst sowie die nach Deutschland größte Vertriebsgesellschaft in der Schweiz – ein deutliches Zeichen des Vertrauens in das neue Modell. Die Umstellung verlief reibungslos: ganze Produktionsstandorte konnten innerhalb eines Wochenendes migriert werden. Besonders eindrücklich zeigte sich das in Vietnam: Eine neue Mitarbeiterin packte ihr Notebook aus – und war kurze Zeit später arbeitsfähig. „Sie hatte vollen Zugriff auf unsere Infrastruktur, sie hatte alle notwendige Software, es war alles da, obwohl wir vor Ort noch nicht einmal ein Büro hatten“, erinnert sich Schoppe.

Parallel dazu begann das Onboarding in die Azure Foundation. Anstatt sofort in einen Managed Service einzusteigen, setzte Stiebel Eltron auf eine Übergangsphase. In dieser Zeit wurden Subscriptions konsolidiert, Namenskonventionen und Kostenstellen eingeführt sowie Logging und Monitoring etabliert. Auch neue Domain Controller, rollenbasiertes Identitätsmanagement und Conditional Access wurden implementiert.

Ein wesentlicher Aspekt war dabei auch die globale Aufstellung: Für Stiebel Eltron wurden weltweit Azure-Regionen erschlossen, lokale Rechenzentren und Workloads in die Cloud konsolidiert. Das reduzierte Komplexität, vereinheitlichte Strukturen und erhöhte zugleich das Sicherheitsniveau.

Das Onboarding hatte zwei Vorteile: Standards konnten schrittweise unter realen Bedingungen getestet werden. Gleichzeitig ließen sich interne Stakeholder mit klaren Ergebnissen überzeugen. „Die Azure Foundation bringt uns Governance und Sicherheit nach Best Practice – und lässt trotzdem den Stiebel-Weg zu“, sagt Schoppe.

Im nächsten Schritt erfolgte der Übergang in den Managed Service. Seitdem wird die Azure Foundation kontinuierlich weiterentwickelt, regional angepasst und überwacht. So entstand eine stabile und sichere Plattform, die gleichzeitig flexibel genug blieb – etwa für ein eigenständiges Berechtigungskonzept der nordischen Gesellschaften.

Ergänzend führte Stiebel Eltron die Azure Virtual Desktop Foundation ein. Damit wurde die bisherige Citrix-Umgebung abgelöst. Mitarbeitende und externe Partner greifen heute unabhängig vom Endgerät auf einen einheitlichen Stiebel-Standard-Desktop zu. Abgerechnet wird flexibel nach Time & Material – passend zum tatsächlichen Bedarf.

Wenn Standards Geschäftsvorteile schaffen

Mit Modern Client und Azure Foundation verfügt Stiebel Eltron heute über eine global einheitliche IT-Landschaft. Neue Geräte sind in Stunden statt Tagen einsatzbereit. Sicherheitsmechanismen wie Auto-Wipe, Multi-Faktor-Authentifizierung und Single Sign-On sind Standard. Auch die automatische Isolation kompromittierter Clients schützt den Betrieb. „Wir bekommen teilweise nach Sekunden die Info, dass jemand auf einen nicht so tollen Link geklickt hat. Der Client sperrt sich selbst – der Rest des Unternehmens bleibt geschützt“, sagt Schoppe.

Auch im Service macht sich die Standardisierung bemerkbar: Mit Massendatenanalysen lassen sich Fehlerzustände an Wärmepumpen frühzeitig erkennen, bevor sie beim Kunden sichtbar werden.

Partner auf Augenhöhe

Die Partnerschaft zwischen Stiebel Eltron und glueckkanja ist geprägt von Vertrauen und Kontinuität. Consultants begleiten das Unternehmen seit Jahren, fachlich stark und menschlich nahbar. „Am Ende zählen die Leute, die die Lösung zum Leben erwecken. Mit glueckkanja habe ich immer ein gutes Gefühl – kompetent und freundschaftlich“, sagt Schoppe.

Sicherheit als nächstes Kapitel

Mit NIS2 rückt das Thema Managed SOC in den Fokus. Erste Proof-of-Concepts mit glueckkanja und Microsoft Sentinel sind bereits gelaufen. Wie die endgültige Lösung aussehen wird, ist offen. Klar ist: Die Sicherheitsarchitektur wird weiter ausgebaut auf Basis einer standardisierten und flexiblen Plattform. „Wir wachsen mit den Lösungen und wir wachsen mit unseren Partnern“, so Schoppe.

Über Stiebel Eltron

Die Erfindung des Ringtauchsieders durch Dr. Theodor Stiebel 1924 legte den Grundstein für das Unternehmen. Er machte die Warmwasserbereitung bequemer, schneller und sicherer. Seitdem hat sich STIEBEL ELTRON zu einem der größten Anbieter für effiziente Warmwasserbereitung und klimafreundliche Wärmepumpen-Technik entwickelt.Neben den Produktionsstandorten in Deutschland fertigt das Unternehmen auch in Schweden, der Slowakei, Thailand, China und den USA. Weltweit arbeiten rund 5.000 Mitarbeitende für Stiebel Eltron.

„Als unabhängiges deutsches Unternehmen in Familienbesitz denken und handeln wir mittel- und langfristig – und nicht in Quartalsergebnissen. Stiebel Eltron ist und bleibt ein Familienunternehmen – das spürt man an der Kollegialität, den langen Betriebszugehörigkeiten und daran, dass wir IT genauso nachhaltig aufbauen wie unsere Produkte“, beschreibt Sebastian Schoppe.