Audiocodes hat mir mehrere Geräte für einen Test zur Verfügung gestellt. Ich habe sie alle eingerichtet und getestet. Hier ist eine kurze Zusammenfassung meiner Ergebnisse.

Audiocodes Devices Review

Audiocodes C470HD

Wie bei den anderen Android-Telefonen auch, ist die erste Inbetriebnahme des Gerätes nicht schwer. Android 9 als Betriebssystem und die passende Teams Android-App sind bereits vorinstalliert. Das Einloggen ist entsprechend einfach und funktioniert reibungslos. Das Display an der Seite des Telefons erinnert an ein etwas größeres Smartphone und die Trägheit der App liegt im normalen Bereich des Betriebssystems.

Was mir gut gefällt, ist der seitliche USB-Anschluss, an den man problemlos ein Headset anschließen kann. Auch während eines Gesprächs kann man das Headset einfach ein- und ausstecken und das Gerät schaltet den Ton entsprechend hin und her. Auch die Tasten des Headsets konnte ich dabei ohne Einschränkungen nutzen. Die Position des Hörers ist etwas ungünstig: Wenn das Kabel unter dem Hörer und der Tischplatte “eingeklemmt” ist, liegt der Hörer nicht wirklich gut auf. Der Hörer selbst hat Gewichte eingebaut, so dass er sich nicht zu leicht in der Hand anfühlt.

Meine Meeting-Teilnehmer waren von der Sprachqualität im Freisprechbetrieb nicht 100%ig überzeugt. Auf einer Skala von 1-10 wurde die Sprachqualität mit Headset mit 10 bewertet, beim C470HD am Hörer mit 7-8, im Freisprechmodus allerdings nur mit 6. Nicht ideal, aber verständlich, wenn kein echter HD-Codec dahinter steckt. Die Lautsprecherausgabe war für mich grundsätzlich in Ordnung, aber ein Jabra Speak hat natürlich etwas mehr Volumen im Klang.

Kurze Randnotiz: Es hat sehr lange gedauert, bis meine Kontakte auf dem Gerät verfügbar waren und im AAD gesucht werden konnten. Da braucht man ein wenig Geduld.

Alles in allem ist es ein nettes Gerät, das sicherlich in einigen Büros seinen Platz finden wird.

Audiocodes C470HD

Audiocodes RXVCam10

Für den direkten Vergleich der USB-Webcam von Audiocodes habe ich die Logitech C930E herangezogen. Beide Webcams bieten Full-HD-Auflösung mit 1080p. Es gibt nur wenige Unterschiede in Größe und Format. Das Audiocodes-Gerät sieht mit seiner glänzenden schwarzen Klavierlackoberfläche hochwertiger aus, dafür hat die Logitech eine Objektivabdeckung, die das Objektiv vor Staub und den Benutzer vor unerwünschten Blicken schützt. Die Brennweiten sind bei beiden Geräten nahezu identisch. Auch bei Team-Meetings und Anrufen gibt es keine Unterschiede zwischen den Geräten. Windows 10 läuft problemlos auf beiden Geräten. Lediglich die Belichtung und die Farbtreue zeigen Unterschiede. Videos mit der Audiocodes RXVCam10 sind stark belichtet und wirken dadurch klar und hell, während Videos mit der Logitech C930E eine relativ hohe Farbtreue aufweisen.

Audiocodes RXVCam10

Audiocodes RXV80 Collaboration Bar

Die Android 9.0-basierte Collaboration Bar RXV80 von Audioocodes liefert ein sehr gutes Ergebnis. Die Einrichtung ist, wie erwartet, einfach. Auch die Eingabe der Login-Daten über die Fernbedienung bereitet keine Probleme. Allerdings tauchte die RXV80 in meinem Test nach der Anmeldung nicht direkt im Teams Admin Portal in der Geräteliste auf. Dies kann jedoch über die manuelle Provisionierung erzwungen werden. Dazu muss die MAC-Adresse im Portal eingetragen werden.

Der RXV80 ist bereits ohne zusätzliche Audiogeräte einsatzbereit. Der Ton wird über HDMI auf dem Bildschirm ausgegeben. Das eingebaute Mikrofon zeigt keine Probleme mit Echo oder Rückkopplung. Die Qualität ist abhängig vom Bildschirm. Auf einem Samsung-TV ist sie perfekt. Allerdings ist er auch sehr empfindlich und neigt manchmal zum Übersteuern. In einem 38 Quadratmeter großen Raum und einem Abstand von knapp 4 Metern zum Standpunkt ist es möglich, leise zu sprechen, um eine optimale Übertragung zu erreichen. Wird dagegen, wie es bei Konferenzen manchmal der Fall ist, besonders laut und deutlich gesprochen, kommt ein “kratziges” Rauschen hinzu. Dieses wird dann im weiteren Verlauf dynamisch angepasst. Lautes Lachen oder laute Äußerungen sind ohne dieses Geräusch. Insgesamt muss darauf geachtet werden, dass mit dem RXV80 ruhig und leise gesprochen wird, dann ist das Ergebnis erstklassig.

Die Kamera liefert ein sehr gutes Bild, es gibt keine Probleme mit Pixeln oder ähnlichem. Nur bei der Farbtreue gibt es ein paar Punkte Abzug. Hier verwendet die Kamera, ähnlich wie die RXVCam10, einen sehr hohen Weißanteil zur Aufhellung der Farben. Das lässt viele Farben heller und steriler erscheinen. Allerdings sieht man den Unterschied nur im Vergleich zu anderen Kameras. Die Helligkeit ist keineswegs störend. Die Bedienung mit der Fernbedienung ist selbsterklärend. Nur die Taste zum Beenden eines Anrufs hat keine Funktion, so dass ich mit der Maus über den Bildschirm zur Auflegen-Taste navigieren muss, um einen Anruf zu beenden. Ob dies ein Software- oder Hardwareproblem ist, habe ich nicht weiter untersucht. Etwas gewöhnungsbedürftig ist das ständige Aufleuchten der LEDs am RXV80. Grün, wenn er im Leerlauf ist und keine Kamera aktiv ist, und rot, wenn die Kamera aktiv ist.

Audiocodes RXV80 Collaboration Bar

Audiocodes RXV100 Teams Room System

Der RXV100 basiert auf dem Lenovo SmartHub500 mit einer auf einem Monitor platzierten Audiocodes RXVCam50 4K-USB-Kamera. Es können aber auch andere Audiogeräte verwendet werden. Die Einrichtung ist einfach. Wenn der SmartHub AD-joined werden soll, muss der Wizzard durchlaufen werden. In meinem Test habe ich das Gerät in der Arbeitsgruppe belassen und nur die Verwaltung über Teams Admin Center und Intune genutzt. Auch hier wurde Log Analytics in Azure verwendet, um Daten vom Gerät zu sammeln. Alles funktioniert hier reibungslos.In einer reinen Teams-Umgebung sollte bei der Ersteinrichtung darauf geachtet werden, in welchem Modus der MTR startet, damit Teams der primäre Client ist. In Online-Umgebungen ist außerdem darauf zu achten, dass Modern Authentication aktiviert ist, da sich das Gerät sonst nicht mit Exchange Online verbinden kann. Das Touch-Display des SmartHub reagiert zuverlässig und genau. Auch die Näherungserkennung funktioniert verlässlich und lässt den MTR bei Betreten aufwecken. Meeting Join, etc. funktioniert ebenfalls reibungslos. Die Audioeingabe und -ausgabe erfolgt durch den SmartHub selbst und ist sehr gut abgestimmt. Die Qualität ist durchweg sehr gut und klar. Sowohl leise als auch laute Gespräche werden optimal übertragen, auch im Raum. Vom Bild der RXVCam50 war ich sehr angetan. Die Qualität ist sehr gut, und die Verfolgung von Personen im Raum funktioniert einwandfrei. Der Autofokus arbeitet gut, zeigt aber Schwächen in den seitlichen Randbereichen. Wenn sich nur eine Person im Raum befindet und diese ganz am Ende des Kamerawinkels und weit (~6m) von der Kamera entfernt ist, kann man die Schwäche sehen. Kehrt man in den zentraleren Bereich des Bildes zurück, korrigiert der Autofokus wieder alles. Die Farbtreue ist absolut gegeben. Hier wird der Unterschied zur RXV80 und RXVCam10 deutlich, die beide im Vergleich viel heller sind und die Farben blass erscheinen lassen. Das Anschlusskabel vom SmartHub gefällt. Das Flachbandkabel zwischen dem Gerät und der Anschlussbox sorgt für einen aufgeräumten Konferenztisch.

Audiocodes RXV100 Teams Room System

Fazit

Alle Audiocodes-Geräte können problemlos eingeführt und verwendet werden. Es gab keine größeren Stolpersteine oder ähnliches. Die Konfiguration war ein Kinderspiel, wobei sich die Teams-App hier natürlich bemerkbar macht. Die Haptik aller Geräte ist absolut vorzeigbar und sie können in allen Bereichen ohne Bedenken eingesetzt werden. Solange keine Zugangskontrollen oder Netzwerke im Weg sind, sollte jeder Teams-Anwender mit einer kurzen Anleitung in der Lage sein, diese Geräte für sich selbst einzurichten.